Challenger-Banken

Update: Was treibt die Challenger-Bank Revolut in diesen Tagen?

Die leuchtende "Anthony Joshua"-Karte in limitierter Auflage
Die leuchtende "Anthony Joshua"-Karte in limitierter Auflage (Bild: Revolut)

Revolut ist und bleibt in Bewegung, in hoher Taktzahl kommen neue Ankündigungen und konkrete Features – ein Update.

Revolut gehört in Sachen Neuerungen und Entwicklung neuer Features zur Gruppe der aggressiven Challenger-Banken. Gefühlt liegt das Unternehmen an der Spitze der tempogetriebenen Digitalbanken. Ein Blick auf die Ereignisse der letzten Wochen.

QR-Codes fürs Bezahlen auf Distanz

Für die wachsende Zahl der Business-Kunden hat Revolut im Februar 2021 QR-Codes eingeführt, um social distanced Payments möglich zu machen. Dazu benötigen Händler und Geschäftskunden keine zusätzlichen Tools und Geräte, die Funktion ist direkt in der Business App integriert.

Business-Kunden generieren über ihre App eine Zahlungsanforderung mit QR-Code, der zahlende Kunde scannt den Code mit seinem Smartphone und führt die Zahlung über Apple Pay, Visa oder Mastercard aus. Paulo Guichard, Product Owner für Acquiring bei Revolut, zum Thema:

«Die Popularität von QR-Codes hat zugenommen, da diese Zahlungsmethode schnell und einfach ist und es den Menschen ermöglicht, sozial distanzierte Zahlungen zu leisten, die während der globalen Pandemie immer wichtiger werden. Wir haben die Notwendigkeit zusätzlicher Geräte oder Hardware beseitigt, da alle Geschäftsinhaber lediglich ihre Business App verwenden und den Kunden einen QR-Code anzeigen müssen, um Zahlungen mit dieser effizienten und berührungslosen Methode sofort zu akzeptieren.»

Revolut Bank startet in zehn europäischen Märkten

Als Kunde bei einem FinTech anzudocken, kann Vorteile haben. Je nach Konstellation oder Hintergrund des FinTechs, möglicherweise aber auch Nachteile, zum Beispiel den Verzicht auf die Einlagesicherung.

Deshalb ist Revolut Anfang März 2021 mit seiner europäischen Spezialbanklizenz – Revolut Bank, mit Sitz in Litauen – in zehn europäischen Märkten gestartet. Kunden in Bulgarien, Kroatien, Zypern, Estland, Griechenland, Lettland, Malta, Rumänien, der Slowakei und Slowenien, die zur Revolut Bank wechseln, bekommen ab sofort Zugang zu zusätzlichen Dienstleistungen – darunter fällt auch der Schutz von Einlagen durch das europäische Einlagensicherungssystem.

Bisherige FinTech-Kunden von Revolut können ihr Upgrade zur Revolut Bank in wenigen Minuten mobil und flexibel über die Revolut App durchführen. Durch den Hintergrund der Banklizenz steht den Kunden dann ab sofort eine grössere Palette an Finanzdienstleistungen zur Verfügung. 

Revolut beantragt die Banklizenz in den USA

Nachdem das FinTech im Januar 2021 bereits die britische Banklizenz beantragt hat, will's Revolut nun auch in den USA wissen. Der erste Schritt ist getan, das Unternehmen hat den Antragsentwurf auf eine Banklizenz in den USA bei der FDIC und der kalifornischen Behörde für Finanzschutz und Innovation (California Department of Financial Protection and Innovation) eingereicht. Mit der Lizenz will Revolut seinen US-Kunden einen erweiterten Fächer an Finanzprodukten anbieten, darunter Überziehungsschutz, Kredite und Einlagen.

Bereits vorgezogen hat Revolut die Business App, das Angebot für Geschäftskunden, in allen 50 Staaten gelauncht. Revolut-Gründer und CEO Nik Storonsky gibt sich siegessicher und beschreibt den USP aus seiner Sicht, den er für Revolut in die Waagschale werfen kann:

Beschleunigung von bisher sehr fragmentierten Prozessen, bessere Konditionen zu günstigen Gebühren und moderne End-to-End-Lösungen, die Geschäftsinhabern Zeit und Ressourcen sparen

Revolut flexibilisiert seine agilen Arbeitsmodelle zusätzlich

Bereits im Februar 2021 hat das Unternehmen 70 Prozent seiner Büroflächen neu gestaltet und in gemeinsame Räume für flexiblere Zusammenarbeit, Kreativität und Ideen umgewandelt, die RevLabs. Der Hintergrund: das FinTech hat Home Office weltweit zum wählbaren Standard gemacht, wir haben berichtet.

Nun geht Revolut einen Schritt weiter und erlaubt seinen Mitarbeitern, bis zu 60 Tage im Jahr in Ländern ihrer Wahl im Ausland zu arbeiten. Immer noch Home Office, neu einfach global und über Landesgrenzen hinausgedacht. Jim MacDougall, VP People bei Revolut, kommentiert die erweiterten Spiel- und Arbeitsregeln:

«Viele Länder beginnen, ihre Reisebeschränkungen aufzuheben oder sich langsam von Sperrungen zu lösen. Nach einem Jahr hinter verschlossenen Türen glauben wir, dass diese neue Richtlinie zum grossen Erfolg unter unseren Revoluters wird. Unser Produkt ist grenzenlos und so wollen wir auch unsere internationale Teams gestalten – mit einem flexiblen Arbeitsplatzkonzept über Länder hinweg.»

Auch mit dieser Massnahme will Revolut seinem Employer Branding zusätzliche Konturen geben. Das dürfte gelingen – es ist eine attraktive Ausgangslage, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das ganze Jahr wählbar im Home Office oder in gemeinsamen Bereichen der RevLabs arbeiten dürfen. Neu und zusätzlich darf das Home Office während 60 Tagen im Jahr irgendwo auf der Welt installiert werden. Vermuteterweise werden in Winterzeiten die Standorte mit schneebedeckten Home Offices vermehrt durch Sonnen-Destinationen ersetzt.

Die leuchtende "Anthony Joshua"-Karte in limitierter Auflage

Karten in Plastik, Metall, Holz und anderen Materialien sind nicht neu – Karten die nachts leuchten allerdings eher selten. Revolut hat sich mit Anthony Joshua, dem Weltmeister im Schwergewicht, zusammengetan, um ein exklusives neues Debitkarten-Design einzuführen.

Tagsüber bleibt die Karte in ihrem minimalistischen Design auf auffällige Weise unauffällig, schwarz und weiss, und zeigt das Motto von Anthony Joshua, 258, das für seinen Einsatz steht, die Grenzen von 24/7 noch weiter zu verschieben. Nachts verwandelt die Karte ihre Farben im Dunkeln in ein markantes Grün und Schwarz. Sie ersetzt nicht die Taschenlampe, aber auffällige Leuchtkraft hat sie schon.

Karten aus dieser speziellen Edition in limitierter Auflage sind über die App ab sofort für einmalig CHF 5.99 oder 4.99 Euro zu haben.

Schon alles?

Nein, lediglich eine Momentaufnahme mit den zentralen Ereignissen der letzten Wochen. Allerdings sind diese paar Wochen ziemlich dynamisch verlaufen. Hält Revolut diese Dynamik bei, das ist zu erwarten, bleibt 2021 ein lebendiges und bewegtes Jahr für das Unternehmen.