Wofür Uber am Boden seht und seit längerem in Richtung einer fahrerlosen Cab-Flotte forciert, nimmt nun auch in der Luft zunehmend Gestalt an.
Uber: Mit Boden- oder mit Flugtaxi nach Hause?
Diese Frage soll der User über die App beantworten, je nach Zeit, Lust und Verkehrslage. Uber plant in Grossstädten in den USA und in Europa den Einsatz von Flugtaxi-Flotten. Die Flugtaxis sind über zentral gelegene Ports zu erreichen und überfliegen Stossverkehr und Staus am Boden. Die Taxis starten und landen vertikal (wie ein Helikopter), fliegen leise und elektrisch, wissen ohne Lotse, wo die Reise hingehen soll, fliegen weitgehend automatisiert und sind im Tiefflug mit bis zu 320 km/h unterwegs.
Wie lange braucht die Zukunft, um Teil des Alltags zu werden?
Sehr viel weniger lange, als man denkt, verspricht Uber. 2020 will Uber Air in Dallas und in Los Angeles präsent sein und den Einsatz von Fluggast-Taxis in der Praxis testen. Bereits ab 2023, also in fünf Jahren, sollen innerstädtische Taxiflüge Alltag sein. Das Unternehmen ist mit den Luftfahrtbehörden in den USA und in Europa im Gespräch, um die erforderlichen Genehmigungen zu erhalten. Zudem ist Uber in Kooperation mit Industrieunternehmen, Regierung und der NASA an einem Projekt beteiligt, das die Software-gestützte Verwaltung von Lufttaxi-Routen und die Flugsicherung organisieren und sicherstellen soll.
Uber will in grossen Städten bestehende Parkhäuser nutzen, um Vertiports als zusätzliche Etage obendrauf zu setzen. Vertiports heissen die Mini-Flughäfen deshalb, weil die Flugtaxis vertikal starten und landen. Was 2020 mit Praxis-Tests beginnt, soll ab 2023 in grossgedachte Dimensionen wachsen, die Ziele sind nicht unbedingt bescheiden: Das Unternehmen will pro Tag und Stadt mehr als 100'000 Menschen transportieren. Bis 2030 mit Piloten an Bord, danach ohne, weil die Lufttaxis bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen autonom operieren sollen.
Ein Blick ins Video, auf die Website und in das Whitepaper ist interessant – gerade für Skeptiker, welche denken, dass die Zukunft noch Jahrzehnte braucht, bis sie unseren Alltag erreicht.