Nachem der Robo Advisor kürzlich den Meilenstein der ersten Milliarde an verwalteten Vermögen gesetzt hat, geht True Wealth einen weiteren Schritt: das FinTech macht Kinder und Jugendliche zu ETF-Anlegern.
Das ETF-Kinderportfolio von True Wealth
Mit dieser Lancierung wird das Angebot in der Schweiz für "kleine Anlegerinnen und Anleger" grösser, bereits im Sommer 2023 hat das Startup Findependent seine Anlage-App mit einem ähnlichen Angebot erweitert.
Das ETF-Kinderportfolio von True Wealth kommt mit einem wesentlichen Merkmal auf den Markt: das Portfolio gehört von Anfang dem Kind und läuft unter seinem Namen. Mit 18 wird es zu einem ganz normalen Portfolio für Erwachsene, ohne Verkäufe oder Transfers.
Das ist deshalb von Bedeutung, weil einzahlende Eltern, Grosseltern, Freunde oder Verwandte sicher sein können, dass die Einlagen für das Kind nicht anderweitig verwendet, zurückgezogen oder zweckentfremdet werden können. Das wachsende Vermögen wird auf einem separaten Kinderkonto verwahrt, das auf den Namen des Kindes lautet. Oliver Herren, Mitgründer von True Wealth, sagt:
«Ein separates, rechtlich geschütztes Konto für das Kind war für uns entscheidend, denn in 18 Jahren kann viel passieren. Und alle, die auf das Kinderkonto einzahlen, wollen schliesslich sicher sein, dass das Geld auch wirklich dem Kind gehört.»
Separates Login für den Nachwuchs
Eltern können für ihre Kinder ein separates Login einrichten. Die Anlagestrategie bestimmen die Eltern, die ihren Nachwuchs jedoch in die Anlageentscheidungen mit einbeziehen können, sobald das Kind urteilsfähig wird. CEO Felix Niederer ist der Meinung, dass in Sachen Finanzbildung in der Schweiz ein grosser Nachholbedarf besteht und Kinderportfolios einen wichtigen Beitrag leisten können, diese Lücke zu schliessen. Zumal Kinder mit eigenem Login die Marktentwicklung ihres Portfolios live miterleben und sich mit Volatilität und anderen Markteinflüssen vertraut machen können. Lernen durch Erfahrung führt möglicherweise früher zu durchdachten Anlagevorschlägen, wobei das letzte Wort immer bei den Eltern bleibt.
Kinder als Anleger mit einem langen Anlagehorizont
Dass ein langer Anlagehorizont sich für wertschriftenbasierte Anlagelösungen in der Regel positiv auswirkt, ist bekannt. Bei einem Anlagehorizont von bis zu 18 Jahren haben die Einzahlungen für Kinder alle Chancen, das Verhältnis von Risiko und Rendite langfristig zugunsten der Rendite zu verschieben.
ETF-basierte Kindenportfolios bieten deshalb eine interessante Alternative zu Sparkonten, die auch nach der Zinswende oftmals eine Verzinsung bieten, die unter der Inflationsrate liegt.
Apps für Familien und Kinder
Im Bereich Konto, Karte und Sparen für Kinder und Jugendliche sind in der Schweiz die Neo-Banken Yapeal mit "Yapini" und Revolut mit "<18" am Ball. Das Berliner Startup Bling, derzeit in Deutschland mit seiner App für Family-Finanzen aktiv, evaluiert die Möglichkeiten eines Markteintritts in der Schweiz.
Mit True Wealth und Findependent sind Anlage-Apps im Markt, über die sich auch mit kleinen Investitionen langfristig Vermögen aufbauen lässt.
Die Schweiz hat das Terrain des Ödlands für Family Apps inzwischen verlassen, die Angebote mit praktischem Nutzen und auch mit edukativem Hintergrund werden mehr und auch vielfältiger. Das dürfte sich auch für die verschiedenen Anbieter lohnen, immerhin sind die Kids von heute die Privat- und Firmenkunden von morgen.