Die im Juni 2023 gestartete Startup Acquify will für KMU ein Marktplatz sein, der den Kauf und Verkauf von Unternehmen radikal vereinfacht – wir haben berichtet, hier. Im Zentrum steht vor allem auch die Unternehmensnachfolge. Die Plattform verspricht, den Prozess der Nachfolgelösung zu begleiten und von A bis Z straff durchzuziehen. Dazu sollen Verkäufer, Käufer, Berater, Anwälte, Banker, Treuhänder – und was es sonst noch braucht – alle an einen Tisch gebracht werden. Oder besser: auf eine Plattform, jene von Acquify. Mit zum digitalen Prozessmanagement gehören sämtliche relevanten Schritte und Dokumente, von der Vertraulichkeitsvereinbarung über die Due Diligence bis zum Vertragsabschluss.
Die Finanzierung für geplante Übernahmen
Den vorderhand letzten Puzzlestein für erfolgreiche Nachfolgelösungen hat das Startup nun auch eingefügt. Für die Finanzierung von Unternehmen, die sich in der Nachfolgeplanung befinden, hat Acquify die Hypothekarbank Lenzburg als Finanzierungspartnerin mit ins Boot geholt. Die Kooperation soll die Finanzierung von Geschäftsübernahmen im Rahmen von Nachfolgeregelungen möglich machen, die über die Acquify-Plattform abgewickelt werden.
Knackpunkt Nachfolgelösung
Geeignete und motivierte Nachfolgerinnen oder Nachfolger für ein gesundes KMU zu finden, ist oft nicht ganz einfach – vor allem dann, wenn bisherige Geschäftsinhaber sich erst spät mit ihrer Nachfolge befassen.
Ist eine gute Nachfolgelösung in Sicht, wird die Finanzierung zum entscheidenden Element. Mit der Hypothekarbank Lenzburg als erste Finanzierungspartnerin von Acquify schliesst sich der Kreis. Nachfolgerinnen und Jungunternehmer erhalten innerhalb eines durchgetakteten Prozesses auch gleich einen direkten Zugang zu passenden Finanzierungsmöglichkeiten.
Schweizer KMU mit rund drei Millionen Arbeitsplätzen sowie die Übergabe und Weiterführung von gesunden Unternehmen sind zentrale Faktoren für den Wirtschaftsstandort Schweiz. Zumal bei Betriebsschliessungen aufgrund fehlender Nachfolgelösungen völlig unnötig auch Arbeitsplätze geopfert werden. Das Beratungsunternehmen Dun & Bradstreet geht davon aus, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren über 90’000 Schweizer Firmen eine Nachfolgelösung brauchen. Damit öffnet sich ein weites Feld für KMU-Marktplätze und für Banken mit innovativen Finanzierungsangeboten.