Der NFT-Marktplatz OpenSea hat vom Hype um NFTs massiv profitiert und ist in kurzer Zeit von einer Handels-Plattform mit überschaubaren Umsätzen zum grössten NFT-Marktplatz aufgestiegen.
Nach einem Rekord im Januar 2022 mit 386 Millionen US-Dollar sind die Umsätze in den folgenden Monaten drastisch eingebrochen. Im Vergleich zu den Spitzenmonaten bewegen sich die aktuellen Handelsaktivitäten auf sehr kleiner Flamme.
Auch im NFT-Markt schlägt der Krypto-Winter durch
OpenSea-CEO Devin Finzer hat letzte Woche in einem Tweet die Entlassung von 20 Prozent seiner Mitarbeiter bekanntgegeben. Finzer nennt als Gründe für die Massnahme einerseites den Krypto-Winter, der sich ankündigt, und zusätzlich die eingetrübte globale Wirtschaftslage.
Damit sitzt OpenSea im selben Boot wie zahlreiche Krypto- und Tech-Unternehmen, welche bereits Entlassungs- und Kürzungsrunden durchgeführt haben. Eine zunehmende Zahl von Unternehmen versucht sich zu wappnen gegen eine mögliche Rezession und die bereits seit einigen Wochen spürbaren Umsatzeinbrüche im Krypto-Umfeld.
Der Hype stirbt gerade einen schnellen Tod, NFTs werden bleiben
Der Hype um NFTs hat sich ungewöhnlich schnell aufgebaut und sich mit dem Verkauf des Werkes «Everdays: the First 5000 Days» des US-amerikanischen Digitalkünstlers Beeple (Mike Winkelmann) ins Bewusstsein breiter Gruppen gespielt. Die digitale Collage ist im März 2021 für 69 Millionen US-Dollar bei Christie's versteigert worden. Damit war der Damm gebrochen, die neue Kunstform NFT war entdeckt und zwischen Kunst, Irgendwas, Nonsens und Mist erzielte nahezu alles hohe Preise, wenn es nur als NFT (Non-Fungible Token) verpackt war.
Der aktuelle Einbruch kratzt derzeit kräftig am Lack des Hypes, nicht aber am Nutzen von NFTs. Ob Kollektionen wie «CryptoPunks» oder die Apes von «Bored Ape Yacht Club» nach dem Krypto-Winter zu ihren Spitzenwerten von Hundertausenden oder Millionen Dollar zurückfinden, wird sich zeigen.
Spitzenverkäufe oder preisliche Bauchlandungen beeinträchtigen jedoch in keiner Weise die Zukunft von NFTs an sich. Dazu ist die Technologie zu gut und auch zu praktisch. Künstlerinnen und Künstler aller Richtungen, Fotografinnen, Komponisten, Autorinnen und andere generieren selbst NFTs als Echtheits-Zertifikate, Eigentumsnachweise und Verkaufsurkunden für ihre Kunstwerke. NFTs in Kombination mit Handelsplattformen öffnen dem Kunstmarkt neue Kanäle und bringen Käuferinnen und Käufern von Kunstwerken und anderen Objekten erhöhte Sicherheit.
Deshalb kann ein Krypto-Winter das überhitzte Preisgefüge kräftig abkühlen, Übertreibungen die Flügel stutzen und den Hype vorzeitig beenden. Der vorübergehende Stillstand mit Normalisierungs-Effekten ebnet jedoch NFTs als Instrument den deutlich verbreiterten Weg in eine Zukunft nach dem Krypto-Winter.