Curated Investing

Curated Investing – eine Chance, Börsenwissen zu transferieren und Renditen zu erzielen?

Manuel Heyden, CEO Nextmarkets
Manuel Heyden, CEO Nextmarkets

Gastautor Manuel Heyden über die hohen Spekulationrisiken bei CFDs, die Phänomene von Angst und Gier sowie eine Einschätzung zu Curated Investing.

In Zeiten von Null- und Negativzins verlieren klassische Kleinlageformen wie Sparbuch, Fest- und Tagesgeldangebote der Hausbanken verständlicherweise ihren Reiz  – insbesondere für Menschen, denen keine vier- oder fünfstelligen Beträge frei zur Verfügung stehen. Wer pro Monat maximal ein paar Hundert Euro oder Franken investieren und auch eine nennenswerte Rendite erzielen möchte, schaut nicht selten sehr interessiert auf den Bereich CFD. Viele Anlageinteressierte lassen sich dann aber von dem sehr hohen Spekulationsrisiko abschrecken. Curated Investing bietet hier eine interessante Alternative.  

CFDs – eigentlich sehr attraktiv für Kleinanleger

Das CFD-Geschäft gilt zu recht als hochspekulativ, auf den allermeisten Broker-Plattformen verlieren regelmässig 70 bis 80 Prozent der Privatanleger ihr Geld. Dabei bietet diese Investment-Variante Personen, die sich nicht hauptberuflich mit dem Handel von Finanzprodukten beschäftigen, eigentlich sehr interessante Renditemöglichkeiten.

CFDs – Contracts for Difference/Diffferenzkontrakte – werden nämlich nicht an der Börse, sondern indirekt "Over The Counter" gehandelt. Dementsprechend erwirbt man mit CFDs auch keine Unternehmensanteile, Rohstoffe oder Edelmetalle, sondern nur eine abgeleitete Forderung an den Broker. CFDs gehören zu den sogenannten Total Return Swaps – Verträgen zwischen zwei Parteien über den Austausch von Wertentwicklungen und Erträgen im Rahmen einer vorher festgelegten Laufzeit. Dabei kann man sowohl mit Wertzuwächsen als auch mit -Verlusten Gewinn machen, wenn sich einfach nur die Differenz erhöht.

Da diese Kontrakte die Kursentwicklungen an den Börsen stark gehebelt abbilden, kommt man auch an den teilweise sehr hohen Minimaleinsätzen (die zum Beispiel im DAX-Future-Markt bei 25 Euro pro Punkt liegen und sich schnell hochmultiplizieren, wenn der Index sich um mehrere Hundert Punkte verändert) vorbei. Im CFD-Bereich lässt sich schon mit wenigen Cents pro Punkt arbeiten.

Weiterhin entfällt in Deutschland seit dem 10. August 2017 aufgrund einer BaFin-Verfügung die Nachschusspflicht für Privatpersonen – um nachträglich auftretende Verbindlichkeiten bedienen zu müssen. 

Die Risiken bei CFDs: Hebeleffekt, Angst, Gier und Überheblichkeit

Der systembedingte Haken an den CFDs liegt wie bereits angerissen im sehr hohen Spekulations-Risiko, das sich eben auch aus der Hebelwirkung speist. Durch den Leverage-Effekt können die gestellten Kurse erheblich von den Börsen-Referenzwerten abweichen – und aufgrund der grossen Dynamik schnell zu einem Komplettverlust führen.

Zu den technisch und systemisch bedingten Gefahren gesellen sich in aller Regel auch menschliche Risikofaktoren hinzu. Diese treten sowohl bei Gewinnen als auch bei Verlusten auf: Erhöhen sich über einen längeren Zeitraum die ausgewählten Differenzen zum eigenen Vorteil, geraten erfahrungsgemäss einige Privatanwender in eine echte Euphorie, die sich bis zur realitätsfremden Überheblichkeit oder in Einzelfällen sogar zum Grössenwahn steigern kann. Man schlägt alle Warnungen in den Wind, vertraut auf die eigene Unfehlbarkeit – und fährt früher oder später böse gegen die Wand.

Das andere Extrem erwächst aus Angst und Unsicherheit – infolgedessen schlagen nicht wenige Anleger immer wieder wirklich lukrative Gelegenheiten in den Wind und verlieren auf diese Weise kontinuierlich ihr Kapital. Beide Risikobereiche sind zutiefst menschlich – lassen sich aber mit der Curated Investing-Methode überwinden.

Curated Investing – echten Profis folgen, lernen und Rendite einfahren

Das Konzept des Curated Investing umfasst weit mehr als das reine 1:1-Kopieren der Schachzüge von willkürlich ausgewählten Börsen-Stars. Vielmehr handelt es sich um die Möglichkeit, von ausgewiesenen und in ihren jeweiligen Bereichen versierten Experten in regelmässigen Abständen fundierte Analysen zu erhalten – und diesen dann zu folgen. Der Nutzer bestimmt jederzeit selbst, welchen Betrag und welchen Hebel er für resultierende Trades einsetzen möchte.

Durch die Auswahl der Trader und ihre fachkundigen Empfehlungen verbessert man intuitiv und mit einem sehr kalkulierbaren Risiko Schritt für Schritt das eigene Börsen-Know-how. Natürlich kann auch das Curated Trading die systembedingte Spekulationsgefahr nicht komplett eliminieren. Dennoch reduziert sich bei Nexmarkets das Verlustrisiko auf 64 Prozent. Beachtet man dann auch noch einige Investment-Grundregeln, lassen sich mit dieser Methode und einer unaufgeregten, spielerischen Vorgehensweise nennenswerte Renditen erzielen.

Idealerweise beginnt man erst mit einem Trade zur Zeit, einem geringen Einsatz – und Kapital, das man entbehren kann, ohne in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Sobald sich dann das Verständnis verbessert, kann man sich breiter aufstellen – sofern man den zeitlosen und bewährten Leitsatz "Nicht alle Eier in einen Korb legen" berücksichtigt. 

Fazit

Warum soll man das Rad immer wieder neu erfinden und sich als Einsteiger im Investment-Bereich unnötigen Risiken aussetzen, wenn einem erfahrene Profis mit ihrem Know-how sprichwörtlich an die Hand nehmen und Schritt für Schritt die Funktionsweise des CFD-Investments nahebringen?

Klavier- und Tennis spielen lernt man auch nicht, indem man abstrakte Fachbücher wälzt, sondern in genau dosierten, stetig anspruchsvoller werdenden Praxislektionen und mit der wohlwollenden Unterstützung von qualifizierten Trainern und Coaches. 

Der Autor: Manuel Heyden

Manuel Heyden ist Co-Gründer und CEO des FinTechs Nextmarkets. Er startete seine Karriere 1999 und gründetet seine erste Online Marketing-Firma im Alter von 19 Jahren. Seitdem verfolgt er seine Leidenschaft für Produktentwicklung, Design und Online Marketing, insbesondere für den Finanz-Technologie Bereich.

Zweieinhalb Jahre war Manuel im Investment Banking der ABN AMRO Bank in Frankfurt und London engagiert, um einen Online Broker aufzubauen. Danach gründete er Ende 2007 den "Social Trading"-Pionier Ayondo, 2014 verkaufte er einige seiner Anteile.

Manuel hält einen Master of Science der European Business School in Oestrich-Winkel.