White Label Banking
White Label Banking ist der Begriff für Infrastruktur und Leistungen – zur Verfügung gestellt und erbracht von einem Partner mit Banklizenz (White Label-Bank) für eine Drittpartei. Dadurch kann die Drittpartei gegenüber ihren Kunden wie eine Bank funktionieren und Finanzdienstleistungen in vollem Umfang anbieten.
So funktioniert White Label Banking
Ein FinTech Startup lanciert eine neue Finanzdienstleistung. Um den vollen Serviceumfang zu erbringen, ist eine Banklizenz notwendig, welche das FinTech nicht hat. Zudem fehlen aktuell die Mittel für eine komplette technische Infrastruktur. Die Lösung kann im White Label Banking liegen:
Das FinTech kooperiert mit einem Dienstleister mit Banklizenz (White Label-Bank), der notwendige und definierte Leistungen im Hintergrund erbringt. Im Namen und damit unter dem Label des Fintechs. Zum Beispiel in den Bereichen Kontoeröffnung und Kontoführung, Zahlungsverkehr, Vermögensverwaltung, Darlehen und mehr. Die White Label-Bank stellt Know-how, Infrastruktur und gewünschte Bankprozesse als gebuchte Dienstleistungen zur Verfügung. Dadurch sind die regulatorischen Anforderungen erfüllt und das FinTech kann mit Finanzdienstleistungen im Markt auftreten, ohne eine Banklizenz beantragen zu müssen.
In diesem Beispiel kann "FinTech" auch ersetzt werden durch ein anderes Unternehmen, das im Bereich Embedded Finance aktiv unterwegs ist.
White Label-Lösungen
White Label Banking ist seit Jahren schon Praxis und nicht auf Startups oder FinTechs beschränkt. Zahlreiche grosse und etablierte Unternehmen bieten Finanzdienstleistungen an und kooperieren deshalb mit Inhabern von Banklizenzen, gerade auch Big Techs. White Labeling hat durch FinTechs jedoch zusätzlichen Aufwind bekommen, weil seit Jahren vermehrt Startups mit neuen Lösungen, Tools und Services im Finanzbereich im Markt auftreten.
Ist White Label Banking dasselbe wie Banking as a Service?
Im Prinzip schon. Banking as a Service steht ebenfalls für Anbieter mit Banklizenz, die FinTechs und anderen Unternehmen modulare Finanzdienstleistungen via Plattformen und APIs zur Verfügung stellen, die als Einzel-Module oder in Paketen gebucht und genutzt werden können. Bis dahin also kein Unterschied. White Label Banking fokussiert als Begriff einfach stärker auf die Tatsache, dass die Software- und Lizenz-gebende Bank im Hintergrund operiert, also nicht direkt sichtbar ist für die Kunden des FinTechs oder des Unternehmens, das diese Lösungen einsetzt. Die Banking Services laufen als White Label-Produkte unter dem Brand des FinTechs oder des Unternehmen, das diese Services in Anwendung hat. Das kann bei Banking as a Software auch der Fall sein, muss aber nicht, zum Beispiel wenn der Bankpartner und ein FinTech offiziell und gegen aussen kommuniziert zusammen kooperieren.