Christian Vetsch | Abrantix
Interview
September 2016 in Zürich
Christian Vetsch
Partner und CMO, Abrantix
im Gespräch mit Ruedi Maeder, Chefredaktor ISO-20022.CH
Statements und Einschätzungen
Christian Vetsch über den Zahlungsverkehr im Allgemeinen und Mobile Payment im Besonderen, über Technologie und Auswirkungen auf die Finanzbranche, über Scheindigitalisierung und Technologie-Giganten, die nicht unbedingt zur Bank werden müssen, um Bank zu sein und über das nächste Big Thing im Zahlungsverkehr.
Fokus Zahlungsverkehr
Welche übergeordneten Entwicklungen, Trends und Strömungen spielen im elektronischen Zahlungsverkehr Schweiz aktuell eine Rolle?
In Bezug auf den Zahlvorgang sind es zwei Bereiche: die Rechnungsstellung und der Bezahlvorgang beim Einkaufen.
Durch die Harmonisierung des Zahlungsverkehrs bis 2018 bietet sich den Lösungsanbietern die grosse Chance, ihren Firmenkunden und insbesondere der Treuhandbranche zu helfen, die Finanzprozesse zu automatisieren.
Dies gilt auch für den Detailhandel und die Gastronomie am POS. Mit dem grossen Unterschied, dass dem Kunden schon heute über 20 Bezahlmethoden angeboten werden können. Neben den in der Schweiz immer noch beliebten Barzahlungen und den bekannten Debit- und Kreditkartenzahlungen kommt der Trend des Bezahlens über das Smartphone dazu, plus im Onlinehandel zahlreiche neue Lösungen für den Kauf auf Rechnung.
Heute und morgen: Wo steht der Zahlungsverkehr in fünf Jahren? Was wird anders sein?
Damit Firmen und Treuhänder kostengünstige Prozesse leben können, müssen manuelle Prozesse vermieden werden. Papier wird es schwerer haben, sich in der Firmenbuchhaltung zu halten. Digitales bleibt von der Entstehung bis zur Verbuchung und Aufbewahrung digital. Der Bargeldanteil verringert sich dank neuen, einfacheren und vor allem bei den Anwendern beliebten Bezahlverfahren. Die Finanzprozesse werden transparenter für alle Beteiligten.
Jederzeit und überall ist man in Echtzeit informiert, Zahlungen können jederzeit und sofort getätigt werden und dies mit der für alle Parteien optimalsten Bezahlmethode.
Fokus Mobile Payment
Unter MP verstehen nicht alle genau dasselbe – deine Kurzdefinition von Mobile Payment?
Kurz und bündig:
A: Ich bezahle mit meinem Smartphone im Geschäft am POS meine Einkäufe.
B: Ich kaufe und bezahle über mein Smartphone in einem Onlineshop, zum Beispiel SBB Tickets.
C: Ich nehme Bezahlungen über mein Smartphone entgegen oder versende damit Geld, zum Beispiel über Twint.
D: Kleine Händler oder Taxis benutzen ein mPOS Kartenterminal via Smartphone.
Welche Bedeutung hat der Bereich Mobile Payment aktuell in der Schweiz?
Medial einen gewaltigen. Statistisch jedoch noch nicht messbar, also sehr gering.
Welche Standards stehen bei Mobile Payments im Vordergrund?
Payments am POS oder im Internet haben in der Schweiz einen Namen: ep2. 1996 ins Leben gerufen und seit 2004 erfolgreich in der Verbreitung ist ep2 international eines der am besten dokumentierten Paymentprotokolle. Es unterstützt alle von VISA und MasterCard geforderten Sicherheitsaspekte wie EMV, PCI und ist NFC-fähig. Zudem national wie international einsetzbar.
Welche Rolle spielt dabei der Standard ISO 20022 im Mobile Payment?
In meiner Betrachtung ist ISO 20022 bis heute weder am POS noch im Internet im bargeldlosen Zahlungsverkehr angekommen – und damit auch nicht im Mobile Payment. Das soll noch kommen. Zahlreiche Gremien und Gruppen existieren, aber die Distanzen zu ISO 20022 sind gross. Ich bin nicht überzeugt, dass es dafür in den kommenden Jahren einen einheitlichen Standard geben wird.
Im Moment sind beim Stichwort Mobile Payment vor allem Paymit, Twint und Apple Pay im Gespräch. Twint insbesondere in der fusionierten Version, die Anfang 2017 kommen wird. Deine Einschätzung zum Thema?
Mobino, das ist die Lösung, die im Ursprung auch die Twint-Technologie darstellte, startete 2011. Der Erfinder von Mobino, Jean-François Groff, sagte 2015 an unserer Payment Arena:
«Es nützt mir nichts, dass meine App schon 300'000 Mal installiert wurde. Ich verdiene nur, wenn damit auch bezahlt wird.»
Das trifft den Kern der Sache. Ich bin sehr gespannt, wie schnell sich der Konsument von seinem Bargeld oder der Plastikarte trennt und mit dem Smartphone oder der Uhr bezahlt.
Ich persönlich gehöre zu den Power Usern. Für Geldüberweisungen an Freunde ist es Paymit-Twint, in Geschäften nutze ich seit August Apple Pay mit der Cornèr Visacard. Das Smartphone, ohne eine App zu starten, an den NFC-Leser des Terminals halten, Finger drauf zur sicheren Authentifizierung und es ist bezahlt. Einfach und gut. Die logische Zukunft anstelle der Karte.
Oder mit der Apple Watch. Einmal am Handgelenk und entsperrt, ist bezahlen so einfach wie noch nie. An den NFC-Leser halten und es ist bezahlt, egal wie hoch der Betrag ist. Deshalb hoffe ich, dass auch Twint in der Anwendung für den Bezahlvorgang in der Version 2.0 noch einfacher wird. Zudem ist Twint ein nationales Bezahlverfahren, Apple Pay ist international einsetzbar, dank der hinterlegten Kreditkarte.
Apple Pay stösst in der Schweiz auf Widerstand und tut sich schwer, Issuer zu finden, bleibt das so?
Das sind vor allem auch geldpolitische Fragen, da der Issuer Apple für diesen Dienst bezahlen muss. Aus meiner Betrachtung hätten die Issuer in der Schweiz, das sind bekanntlich nicht nur die Banken, sondern auch die grossen Händler, Apple Pay mit offenen Armen empfangen sollen. Das aus mehreren Gründen.
Apple Pay wird sich ohnehin durchsetzen. Die Schweiz wäre ein Paradebeispiel als Testmarkt für die Welt, denn wir haben die technische Infrastruktur bereits. NFC-fähige Terminals und Smartphones oder auch Uhren. Und im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sind bei uns auch die Acquirer und Issuer auf dem neuesten technischen Stand, so dass die Sicherheit solcher Transaktionen von der Entstehung bis zur Vergütung gewährleistet ist. Ich bin davon überzeugt, dass alle mobilen Bezahlmetoden davon profitieren würden. Widerstand hält den Fortschritt nicht auf, er verzögert ihn nur.
Was ist denn von anderen Playern zu halten, Swiss Wallet von Aduno, Muume und andere?
Oft wird nicht unterschieden, ob es eine neue Bezahlmethode ist oder eine neue Bezahltechnologie. Ob es nationale Lösungen sind oder internationale.
Auch ich bin gespannt auf die Positionierung des Swiss Wallet. Da müssen wir anscheinend noch weiter abwarten. Vielleicht hat der Schulterschluss aller Finanzinstitutionen für die nationale Bezahllösung mit Twint Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung geplanter Lösungen. Dabei ist Twint eine neue Bezahlmethode und das Swiss Wallet unterstützt bestehende Bezahlverfahren mit neuen technischen Möglichkeiten.
Genau wie Apple Pay. Apple stellt lediglich die Technologie für das mobile Bezahlen mit Kreditkarten über die NFC-Schnittstelle sicher. Und muss damit gegen Android Pay und Samsung Pay antreten. Zu meinem Erstaunen bietet in der Schweiz noch kein Kreditkarten-Issuer eine Lösung für Android Pay oder Samsung Pay, obwohl die NFC-Schnittstelle im Gegensatz zu Apple Pay offen wäre.
Lediglich die Postfinance hat schon vor einem Jahr angekündigt, dass die beliebte Postcard für Android Smartphons umgesetzt wird. Auch da bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Private Anbieter wie Mobino oder Muume müssen sich auf Nischen spezialisieren oder als Payment Service Provider auftreten, um für kleinere Händlern das komplexe Bezahlen einfacher zu gestalten. Um als privates Unternehmen eine nationale oder sogar internationale Bezahlmetode zu verbreiten, dafür benötigt man viel Zeit und sehr viel Geld.
Fokus Zahlungsverkehr und Branche
Wer spielt welche Rolle, welches sind die Player, die heute und morgen am Ball sein werden?
Ich möchte mich nicht festlegen und sagen müssen Twint, Apple Pay oder andere setzen sich durch. Erlaube mir eine etwas generellere Betrachtung zu den Rollen:
Wer Geld verdient, lässt sich dieses auf ein Konto einzahlen. Für das Bezahlen erhalte ich von meinem gewählten Finanzdienstleister verschiedene Produkte. Vom E-Banking über den klassischen Einzahlungsschein, welcher in Zukunft vereinheitlicht und mit QR-Code daher kommt, bis zu Debitkarten, Kreditkarten oder Prepaidkarten. Doch das sind nur genau drei Bezahlmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Gewändern. Pay Now, Pay Before oder Pay Later, mehr gibt’s nicht.
Ob das jetzt mit Einzahlungsschein, Smartphone oder mit einem Stück Plastik passiert, ändert an diesen Gesetzmässigkeiten noch nichts. Deshalb stellt sich die Frage anders...
...gut, stell die Frage...
Die Frage muss heissen: Wer hat welches Interesse? Ich glaube, dass momentan in unserem Land ein grosses Interesse auf Seiten der Finanzinstitutionen darin besteht, Kreditkarten zu fördern.
Warum?
Weil vieles zusammengeht. Kreditkarte bedeutet Kredit, also Geld ausgeben, Rechnung später bezahlen – und wenn’s nicht reicht, habe ich die Option von einem Kleinkredit, der fliessend in diesen Prozess reinspielt. Das heisst, alle die als Issuer operieren, sind direkt oder indirekt Kleinkreditgeber. Das ist Kreditgeld, also Pay Later.
Jetzt zum Thema Pay Now. Die beliebten und bekannten Debitkarten in der Schweiz bieten alles für die sofortige Zahlung Konto zu Konto. Ist das Konto nicht gedeckt, findet die Transaktion nicht statt. Der Händler hat das Geld am nächsten Tag auf dem Konto. Tiefe Transaktionsgebühren, schnelle Überweisung. Wieso also nicht auch auf dem Smartphone? Ob es daran liegt, dass sich die Banken mit der Aufgabe des nationalen EC-Direct Brands in zu starke Abhängigkeit der MasterCard und bei V-Pay der VISA begeben haben?
Mit Twint entsteht gerade ein neues nationales Pay Now-Verfahren. Gespannt sind wir auch, zu welchen Kosten welche Services langfristig angeboten werden. Mit besseren Konditionen als bei den bestehenden Debitkarten für den Händler und den Nutzer, hat die Lösung sicher gute Chancen. Auch dabei ist die Kundenbeziehung im Fokus. Die Banken möchten ja nicht, dass ich in Zukunft mein Geld auf das Apple-Konto überweise. Also gilt, bargeldloses Bezahlen muss schnell, sicher und kostengünstig sein...
...was ja auch zutrifft, oder nicht?
Ja, könnte man annehmen. Doch zu meinem Erstaunen funktioniert auch das Geschäft mit Prepaid-Kreditkarten. Obwohl ich schon beim Laden gut zur Kasse gebeten werde und der Händler zusätzlich seine Kommissionen bezahlen muss. Ganz abgesehen davon, dass ich im digitalen Zeitalter einen Wert von A nach B zwischenspeichere, ohne bezahlt zu haben. Anscheinend ist die Anonymität ein gutes Geschäft. Ich persönlich würde jedoch nicht in Pay Before Lösungen investieren.
Doch egal, welche Lösung eingesetzt wird, der Issuer verdient mit, denn er pflegt ja auch die Kundenbeziehung. Doch gerade bei Prepaid-Lösungen sind bis zu fünf weitere Parteien mit im Boot. Alle möchten mitverdienen. Da gibt es den Payment Service Provider, den Payment Facilitator, den Netzbetreiber, den Acquirer und die Lösungsanbieter. Also die Idee von „kostengünstig“ fällt da sicher weg.
Worauf ich hinaus will: Digitales Bezahlen soll einfachere und kostengünstigere Prozesse bringen, ergo mit weniger Playern funktionieren...
...und sind wir auf dem Weg dahin?
Da gehen die Meinungen auseinander. Tatsache ist, dass immer mehr Lösungen angeboten werden. Sowohl neue Bezahlverfahren wie die unterschiedlichsten Produkte dafür. Von einem Standard kann nicht die Rede sein. Weder die Händler noch die Konsumenten behalten dabei die Übersicht. Viele Lösungsanbieter unterschätzen, was eine neue Bezahlmetode für Auswirkungen auf den Finanzfluss innerhalb eines jeden Unternehmens hat. Und eine neue Bezahlmethode löst kaum Bestehendes ab. Automatisierung und Digitalisierung wird daher immer mehr zur Pflicht, ist initial jedoch mit Investitionen verbunden. Da stossen wir im KMU-Land Schweiz noch auf viel Widerstand.
Fokus Technologie, Digitalisierung und Szenarien
Vor diesem Hintergrund nochmals die Frage zu den Rollen, wer wird in Zukunft welche Rolle oder sogar die Hauptrolle spielen?
Es sind heute die Finanzinstitute und es sind auch morgen die Finanzinstitute, welche die Hauptrolle spielen. Das wird so bleiben. Dabei stellt sich dann einfach die Frage, wer in Zukunft hinter den Finanzinstituten steht.
Welche Szenarien sind denn denkbar?
Was in Japan passiert ist, bleibt auch für Zentraleuropa denkbar. Nämlich, dass Technologieunternehmen die Finanzwelt praktisch übernehmen. Das hängt davon ab, wie stabil sich unsere Banken präsentieren. Mehr zu diesem Thema täglich in den Medien.
Dann werden Technologie-Giganten zu Banken?
Die müssen nicht selbst zu Banken werden, weil ihre Kerndisziplin in der Technologie liegt und auch bleiben soll. Schaut man sich jedoch die Bilanzen und die Reserven von Technologie-Riesen an, dann kann es sein, dass die ihr Portfolio einfach erweitern und Banken kaufen. Ab diesem Punkt ist klar, wenn diese beiden Welten zu einer werden, dann kann man viel schneller agieren und Verbindungen schaffen.
Das war so in den Neunzigerjahren in Japan, als die Bankenwelt zusammengebrochen und von Technologiefirmen übernommen worden ist. Mit ein Grund, weshalb man in Japan schon lange Mobile Payment machen kann.
Das würde heissen, Banken bleiben, was sie sind, nur die Aktionäre sind andere?
Ja, nur reden Aktionäre mit. Als Kunde hätte ich weiterhin Konto und Kontoführung bei meiner Bank, wie bisher. Aber Technologiefirmen würden vorgeben, wie die Technologie der Bank aussieht. Um eben Abwicklung und Prozesse zu beschleunigen und auch zu vereinfachen.
Das klingt nach vielen Vorteilen für Bankkunden.
Ja, aus meiner Sicht schon. Weil Banken ja Banken bleiben, insofern geht nichts verloren. Aber, abgesehen von einzelnen Finanzinstituten, werden Banken generell den Schritt in die Technologie nicht ohne Weiteres schaffen. Deshalb existiert Fintech nur als Begriff, nicht als Tatsache.
Interessant, wie ist das zu verstehen?
Meine nächste Payment Arena fokussiert auf dieses Thema, ein Battle zwischen Fin und Tech. Das sind zwei Welten mit anderen Betrachtungen und jeweils anderen Spezialisten. Finanztechnologie funktioniert als Haltung nicht, sonst hätten Banken schon längst in Core Lösungen investiert, welche im Design auf die heutigen Möglichkeiten ausgelegt sind. Banken investieren jedoch in Finanzen und in Produkte, das ist ihre Kernkompetenz. So wie Technologiefirmen in Technologie und nur in Technologie investieren, und eben nicht in Geld und Anlageprodukte.
Deshalb werden Technologiefirmen Banken kaufen. Oder Banken kaufen Technologiefirmen. Das eine oder das andere, aber dann richtig. Ein bisschen digitalisieren funktioniert nicht, das führt nur zu einer Scheindigitalisierung, die auf lange Sicht keine tragfähigen Lösungen bringt. Da bestehen Defizite, die eben nur durch neue Technologien und deshalb von Technologiefirmen gelöst werden können.
Siehst du in diesen Szenarien Chancen oder Risiken für den Finanzplatz Schweiz?
Das sind Entwicklungen, denen wir gar nicht ausweichen können. Deshalb spielen da auch Notwendigkeiten eine grosse Rolle, um die Chancen für den Finanzplatz Schweiz zu sichern. Zum Beispiel Bildung und Ausbildung hat einen extrem hohen Stellenwert, gerade in der Schweiz. Deshalb muss in den Ausbildungsplatz Schweiz massiv investiert werden.
Die oft zitierte Disruption ist weder Zustand noch Damoklesschwert, sie entsteht durch die Genialität der jungen Generation. Und eben auch für die junge Generation. Weil gerade jüngere Generationen ans Banking, an den Zahlungsverkehr, an mobile Bezahlmethoden und damit an Banken generell andere Anforderungen stellen und andere Wünsch haben. Und die sind, um es nochmals zu betonen, nur durch Technologie und neue Denkweisen zu erfüllen. Das eine hat also mit dem anderen zu tun.
Insofern bieten sich auf jeden Fall Chancen für den Finanzplatz. Die Frage ist nur: Wer kauft wen, um Finanzinstitute technologisch fit zu machen? Kaufen Banken Technologiefirmen und lassen ihnen freie Hand? Oder warten die Banken zu lange ab und dann kaufen Technologiefirmen eben Banken ein?
Apropos Technologie: Welchen Stellenwert räumst du der Blockchain für das Banking der Zukunft ein?
Ich spiele den Joker. Was ich weiss: Mathematisch genial. Wenn ich mit unseren Mathematikern und Informatikern spreche, dann hat die Blockchain in der Bankenwelt wenig verloren, weil sie genau diese Banken aus dem Spiel nehmen würde. Ich bin aber bei einer Bank, weil ich dieser Bank als zentraler Instanz mein Geld anvertraue. Die Blockchain braucht jedoch keine zentrale Instanz, das ist ihr Kern. Das wirft bei mir im Moment eher Fragen auf. Banken, Blockchain, beides, Nutzen, für wen, wie genau?
Im Moment ein Riesenhype, ich glaube aber, dass fast niemand die Blockchain als Prinzip wirklich versteht. Deshalb meine klare Meinung: Ich habe (noch) keine, bin aber sehr gespannt, wohin die Reise geht.
Schlussfrage: Was ist das nächste Big Thing in der Finanzbranche?
Hätte ich die Antwort à la Steve Jobs mit seinem iPhone, ich würde es dir nicht sagen, ich würde es machen. Ich glaube aber, dass in Bezug auf Geld viele kleine Things eine grosse Rolle spielen werden in unserer Branche. Digitales soll digital bleiben. Das alleine ist schon sehr viel Arbeit für alle Beteiligten.
Eines dieser kleinen Things: Wieso muss ich im Laden, nachdem ich alle Artikel selber gescannt habe, über den Self-Check-Out den eher mühsamen Zahlprozess meistern? Machbar ist doch: Ich gehe in einen Laden, werde erkannt, inklusive meiner Präferenzen, suche in Ruhe aus, scanne und verlasse den Laden entspannt mit meinen Einkäufen. Ich erhalte auf mein Smartphone die Quittung und den Bezahlvorschlag. Ich bestätige, fertig. Ohne Terminal und Checkout-Prozedere.
Grosse Würfe werden sicher auch kommen, aber viele Unternehmer, Denker, Macher und Entwickler schaffen täglich an Lösungen, die das Zahlen und Bezahlen schöner machen. Extrem viel schöner.
Links zum Thema
Abrantix: Payment Software Engineering
Christian Vetsch: LinkedIn Profil
Payment Arena: Oktober 2016
Wer ist Christian Vetsch?
Christian Vetsch ist Partner und CMO der Abrantix AG. Ein ausgewiesener Profi und Branchenkenner mit Erfahrung aus mehr als 20 Jahren Payment-Geschichte. National und international gut vernetzt, hat er in der Schweiz und in Europa den EFT/POS und E-Commerce PSP Vertrieb aufgebaut und massgeblich mitgeprägt.
Seine mehrmals im Jahr moderierte Payment Arena ist in der DACH-Region ein beliebter Szenetreff für Experten.