SEPA (Single Euro Payments Area)

Herzstück und Idee der Europäischen Union ist ein Binnenmarkt mit freiem Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr. Ein zentraler Bestandteil dieses Konzepts ist zwangsläufig der Euro-Zahlungsverkehr, der bis Mitte 2014 von einer Vielzahl unterschiedlicher Systeme und Rechtsvorschriften geprägt war.

Das ist SEPA

Wohl waren die nationalen Verfahren – jeweils für sich genommen – sehr effizient, aber untereinander nicht kompatibel. Sie endeten an der jeweiligen Landesgrenze. Um die Vorzüge des Binnenmarktes vollständig nutzen zu können, mussten auch im Zahlungsverkehr die Grenzen überwunden werden. Das war und ist das Ziel der Single Euro Payments Area (SEPA), dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum.

SEPA ist das Synonym für die Vereinheitlichung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs für Transaktionen in Euro innerhalb von Europa. Damit kein Unterschied zwischen inländischen und ausländischen Zahlungen erkennbar ist. Zahlungen im gesamten Euro-Raum unterscheiden sich in Bezug auf Tempo und Gebühren nicht mehr von reinen Inlandzahlungen.

Die Termine der SEPA-Umstellung

Die EU-Länder stellten innerhalb einer konzertierten und lange vorbereiteten Aktion am 1. August 2014 auf SEPA um, nachdem der ursprünglich geplante Termin vom 1. Februar 2014 um ein halbes Jahr verlängert worden war.

Die Schweiz folgt im Oktober 2016. Von der Umstellung sind Finanzinstitute, Unternehmen und auch Privatkunden auf unterschiedliche Weise betroffen. Details zu Terminen, Übergangsfristen und zu den betroffenen Verfahren auf einen Blick. Ein grosses und ein für die Schweiz sehr bedeutungsvolles Projekt. Zahlreiche Gremien, Akteure und Marktpartner arbeiten seit Jahren eng zusammen, um für alle Beteiligten eine möglichst reibungslose Umstellung möglich zu machen. Auf der Informationsplattform iso-20022.ch sind sämtliche relevanten Informationen zum Thema zusammengefasst.

Die SEPA-Länder im Überblick

SEPA umfasst 34 Länder, die gemeinsam den Europäischen Zahlungsraum bilden: 28 EU-Mitgliedstaaten sowie 3 EFTA-Staaten, die im EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) an einem Strick ziehen. Mit an Bord von SEPA: drei weitere Staaten, darunter auch die Schweiz.

  • 28 EU-Mitgliedstaaten (teilweise mit zugehörigen Territorien)
  • 3 EFTA-Staaten mit EWR-Zugehörigkeit: Island, Norwegen, Liechtenstein
  • 3 Staaten mit SEPA-Anschluss: Schweiz, Monaco und San Marino

In diesen Ländern sind vor der SEPA-Umstellung 34 verschiedene nationale Zahlungssysteme betrieben worden. Mit den gemeinsamen europäischen Verfahren werden sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Zahlungen in Euro nach vereinheitlichten Standards abgewickelt. Weit mehr als 500 Millionen Bürgern bieten sich somit neue Wege, um europaweit einzukaufen oder Dienstleistungen zu bezahlen. Und dies genauso sicher, günstig und komfortabel wie heute im Inland.

Die zentralen Vorteile von SEPA
  • Standardisierung des europäischen Zahlungsverkehrs
  • Der Wettbewerb unter den europäischen Banken wird gefördert
  • Kosten des europäischen Zahlungsverkehrs werden auf Inlandsniveau gesenkt
  • Die Zahl der Bankverbindungen kann reduziert werden, was zu Einsparungen führt (für Unternehmen und für Privatkunden)
  • SEPA-Überweisungen werden bereits am nächsten Tag gutgeschrieben (bereits seit 2012)