Minimum Viable Product
= MVP
Minimum Viable Product bezeichnet wörtlich übersetzt ein "minimal lebens- oder überlebensfähiges Produkt". Damit ist ein Produkt gemeint, das nicht zeit- und kostenaufwendig entwickelt, nicht perfekt und komplett mit allen Funktionen realisiert und erst dann in den Markt gestellt wird – das MVP ist die erste minimal funktionsfähige Ausführung (Iteration) einer Anwendung, welche bereits in dieser Form in den Markt geht.
Im Kern und als Kurzformel: Mit einem MVP wird ein Konzept getestet, direkt im Markt, und ein Produkt wird schrittweise weiterentwickelt.
Etwas ausführlicher: Ein Minimum Viable Product wird mit minimalem Aufwand schnell und kostengünstig entwickelt und als erste funktionsfähige Version mit den notwendigsten Kernfunktionen veröffentlicht. Mit der Idee, Feedbacks von Anwendern einzuholen und Antworten vom Markt zu erhalten. Mit diesen Feedbacks kann die Anwendung in weiteren Entwicklungsrunden erweitert und auf die Wünsche von Anwendern und Markt ausgerichtet werden.
Warum ein Minimum Viable Product?
Ein MVP ist schnell und kostengünstig realisierbar und minimiert Risiken. Zum einen wird "aus den Antworten aus dem Markt" sofort erkannt, ob die Anwendung einem Bedürfnis entspricht, von Kunden gewünscht wird und im Markt grundsätzlich ankommt. Wenn nicht, wird das Produkt nicht weiterverfolgt und der Verlust bleibt durch die geringen Investitionen klein und überschaubar. Ist die Resonanz im Markt positiv, liefern die Kunden-Feedbacks das Briefing, die Anwendung in die Richtung weiterzuentwickeln, welche den grössten Erfolg verspricht. Weil Kundenwünsche in nächste Entwicklungsrunden und Iterationen mit einfliessen. So entsteht nach und nach das beste Produkt, an dem Kunden und Anwender gewissermassen als "Komplizen mitarbeiten". Defizite sind schnell erkannt, Kundenwünsche werden laufend umgesetzt und integriert.
Wer hat's erfunden?
Der Begriff MVP kommt aus der Lean Startup-Idee. Das ist die Philosophie der "schlanken" Unternehmensgründung: Ohne lange Vorlaufzeiten, ohne viel Kapital, ohne aufwendige Businesspläne ein Startup an den Markt bringen, mit einem Prototypen überzeugen und beim Machen lernen, aus Fehlern und aus Erfolgen. Ein Prinzip, das nach dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 vom US-amerikanischen Investor Steve Blank entwickelt und in den Jahren danach gemeinsam mit Eric Ries (Silicon Valley Entrepreneur) popularisiert worden ist.