Banking as a Service
Banking as a Service = BaaS
Banking as a Service bezeichnet modulare Software- und Leistungspakete für eigene digitale Geschäftsmodelle im Bereich Banking und Finanzdienstleistungen. Module, die von spezialisierten Technologie-Anbietern zur Verfügung gestellt und direkt in die eigene Umgebung integriert werden können.
Banking Services aus dem Baukasten
Spezialisierte Anbieter stellen wählbare Module zur Verfügung, die einzeln oder in Kombination, sämtliche gewünschten Leistungsbereiche abdecken. Zum Beispiel klassische Banking Services, Payment Services, Mobile Banking, Kreditgeschäft, Vermögensverwaltung, Personal Finance Management und andere.
Mit Banking as a Service werden "aus dem Baukasten" genau die Module und Funktionen zur Verfügung gestellt, die für das jeweilige Geschäftsmodell notwendig sind. Abhängig von Geschäftsmodell, Kunde und Anbieter kann die Ausführung von Prozessen sowie der Betrieb der Software-Module auf der Infrastruktur des Kunden oder des Anbieters oder auch in gemischten Umgebungen und Formen erfolgen.
Für wen ist Banking as a Service interessant?
Je nach BaaS-Anbieter stehen verschiedene Zielgruppen als Kunden im Fokus, im Wesentlichen die folgenden drei Hauptgruppen:
Banken und Finanzinstitute (Kunden mit Banklizenz)
Banken nutzen Module und Konfigurationen für digitales Retail Banking oder für gewünschte Zusatzbereiche. Der Vorteil für die Bank liegt darin, dass erprobte Ready-to-use-Module in wählbarer Kombination zum Einsatz kommen. In der Regel werden dadurch die Zeiträume für Integration und Inbetriebnahme massiv verkürzt.
FinTechs und Finanzdienstleister (Kunden teilweise ohne Banklizenz)
Diese Kundengruppe nutzt wählbare Module für das gewünschte Geschäftsmodell. Geht's um Geschäftsmodelle, die eine Banklizenz erfordern, übernehmen spezialisierte Anbieter auch die Rolle einer White Label-Bank. Indem sie zum Beispiel ihre Infrastruktur zur Verfügung stellen und jene Bankprozesse, die regulatorischen Anforderungen unterliegen, als gebuchte Dienstleistungen im Auftrag des Kunden im Hintergrund übernehmen.
Nicht-Banken und Unternehmen ausserhalb der Finanzindustrie (Kunden ohne Banklizenz)
Big Techs wie Amazon, Apple oder Uber bieten ihren Kunden Finanzdienstleistungen wie Konten, Kreditkarten, Kredite und mehr an. Diese Möglichkeien stehen auch anderen und deutlich kleineren Unternehmen offen. Praktisch jedes Unternehmen kann heute über BaaS gewünschte Finanzservices direkt in seine Angebotspalette und in seine Prozesse nahtlos integrieren. Diese zukunftsorientierte Ausrichtung von Finanzdienstleistungen segelt unter dem Begriff Embedded Finance.
Ist Banking as a Service dasselbe wie White Label Banking?
Im Prinzip schon. White Label Banking steht ebenfalls für Anbieter mit Banklizenz, die FinTechs und anderen Unternehmen modulare Finanzdienstleistungen via Plattformen und APIs zur Verfügung stellen, die als Einzel-Module oder in Paketen gebucht und genutzt werden können. Bis dahin also kein Unterschied. White Label Banking fokussiert als Begriff einfach stärker auf die Tatsache, dass die Software- und Lizenz-gebende Bank im Hintergrund operiert, also nicht direkt sichtbar ist für die Kunden des FinTechs oder des Unternehmens, das diese Lösungen einsetzt. Die Banking Services laufen als White Label-Produkte unter dem Brand des FinTechs oder des Unternehmen, das diese Services in Anwendung hat. Das kann bei Banking as a Software auch der Fall sein, muss aber nicht, zum Beispiel wenn der Bankpartner und ein FinTech offiziell und gegen aussen kommuniziert zusammen kooperieren.